TRAS kritisiert ungenügende Information über Rückbau des AKW Fessenheim

Der Trinationale Atomschutzverband (TRAS) hat die französi-sche Aufsichtsbehörde (ASN) und die Betreiberin Electricité de France (EDF) in drei verschiedenen Schreiben aufgefordert, de-tailliert Auskunft über den Vollzug von Sicherheitsvorkehrungen beim Rückbau des AKW Fessenheim zu geben.

Medienmitteilung „TRAS kritisiert ungenügende Information über Rückbau des AKW Fessenheim“ (07.09.2020)
Communiqués de presse „L’ATPN critique l’insuffisance d’informations sur le démantèle-ment de la centrale nucléaire de Fessenheim“ (07.09.2020)

Stilllegung Fessenheim 1: Substanzieller Sicherheitsgewinn für Bevölkerung im Dreyeckland

Der Trinationale Atomschutzverband (TRAS) ist erleichtert, dass mit der Abschaltung von Reaktorblock I am kommenden Samstag um 02:30 Uhr die erste von zwei Hochrisiko-Anlagen am Oberrhein für immer außer Betrieb genommen wird. Fessenheim ist das älteste kommerzielle Atomkraftwerk Frankreichs. Es ist vor Erdbeben, Dammbruch oder Flugzeugabsturz ungenügend geschützt und verfügt bei Erdbeben nicht über eine ausreichende Notkühlung.

Communiqué Fermeture Fessenheim 1 (19.02.2020)
Medienmitteilung Schliessung Fessenheim 1 (19.02.2020)

TRAS ist erfreut über das Schliessungsgesuch der EDF

Der Trinationale Atomschutzverband (TRAS) hat mit grosser Befriedigung davon Kenntnis genommen, dass sich der Betreiber des Atomkraftwerks Fessenheim, die Electricité de France (EDF), mit Paris auf die Modalitäten der definitiven Schliessung geeinigt und gemäss eigenen Aussagen ein Schliessungsgesuch eingereicht hat.

Dieses Schliessungsgesuch war nach französischem Recht zwingend nötig, damit die Anlage wie angekündigt geschlossen werden kann.

Mit der definitiven Schliessung wird sich das Risiko einer Kernschmelze reduzieren, welche weite Teil Frankreichs, Deutschlands und der Schweiz radioaktiv verseuchen könnte. TRAS weist darauf hin, dass die EDF den Beweis, dass die Anlage über eine funktionierende Notkühlung im Fall eines Erdbebens verfügt, nie erbracht hat. Eine ähnliche Normenverletzung besteht derzeit auch im Falle des AKW Beznau (Schweiz), wo TRAS in einem weiteren Rechtsverfahren gegen den Betreiber Axpo an das Bundesgericht gelangt ist. Ein Entscheid wird 2020 erwartet.

Dank

Der Trinationale Atomschutzverband dankt dem französischen Präsidenten Macron und seinem Kabinett, dass die vielfach angekündigte Schliessung nun endlich umgesetzt wird. Ein Dank geht auch an die über 100 Mitglied-Gemeinden und -Städte von TRAS, die die Rechtsverfahren gegen Fessenheim finanziell unterstützt haben, ebenso an den Regierungsrat von Basel-Stadt für seine Unterstützung in Fachfragen durch ausgewiesene Experten. Besonderen Dank schuldet TRAS dem Büro von Frau Corinne Lepage in Paris, ehemalige Umweltministerin, die die Rechtsverfahren gegen Fessenheim während 14 Jahren hartnäckig austrug.

Rückfragen:

Prof. Dr. Jürg Stöcklin (Präsident), +41 79 817 57 33
Dr. Rudolf Rechsteiner (Vize-Präsident), +41 79 785 71 82

Medienmitteilung „Schliessungsgesuch Fessenheim“

TRAS lanciert zwei Klagen auf Schließung von Fessenheim

Der Trinationale Atomschutzverband (TRAS) hat zwei neue Klagen gegen das Atomkraftwerk Fessenheim eingereicht und hält eine sofortige Schließung für notwendig. Die Absichtserklärung von Präsident Macron, das Werk Mitte 2020 zu schließen, wird in der Stoßrichtung begrüßt, ohne rechtskräftiges Schließungsdekret ist sie aber wenig glaubwürdig.

Medienmitteilung „TRAS lanciert zwei Klagen auf Schliessung von Fessenheim“ (19.12.2018)
Communiqué de presse „ATPN lance deux procès pour la fermeture de Fessenheim“ (19.12.2018)

Weiterführende Dokumente:

brief_chevet_recours_gracieux_asn_20181030_de
lettre_chevet_recours_gracieux_asn_20181030_fr

brief_rugy_recours_gracieux_ministere_transition_ecologique_et_solidaire_20181030_de
lettre_rugy_recours_gracieux_ministere_transition_ecologique_et_solidaire_20181030_fr

brief_edf_demande_d_informations_complementaires_et_de_communication_de_documents_societe_edf_201810_de
lettre_edf_demande_d_informations_complementaires_et_de_communication_de_documents_societe_edf_201810_fr

«Lex Beznau»: Bundesrat wäscht ENSI und Axpo rein

Der Bundesrat hat heute die Teilrevision der Kernenergieverordnung verabschiedet. In einem beispiellosen Vorgehen torpediert er den Strahlenschutz im Atombereich und missachtet den Rechtsstaat sowie den Anspruch auf Rechtsschutz in grobem Masse. Implizit anerkennt er aber auch, dass die Axpo das Atomkraftwerk Beznau seit Jahren illegal betreibt – mit dem rechtswidrigen Segen des ENSI.

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