Gösgen

Kernkraftwerk Gösgen

Protest vor dem AKW Gösgen 1990.

Standort Kanton Solothurn, Gemeinde Däniken, an der Aare, ca. 20 km von der deutschen Grenze entfernt
Kraftwerk 1010 MW-Druckwasserreaktor, hergestellt von der deutschen Firma Kraftwerk Union AG
Kühlung Naturzug-Nasskühlturm
Inbetriebnahme 1979
Eigentümer / Betreiber Kernkraftwerk Gösgen-Däniken AG
Betriebsbewilligung unbefristet

Der Druckwasserreaktor im AKW Gösgen stammt – anders als die Reaktoren in Beznau und Leibstadt – nicht von einem der beiden grossen amerikanischen Hersteller, sondern von der deutschen Kraftwerk Union, die inzwischen in der französischen Framatome aufgegangen ist.

Auch Gösgen hat seine Auslegungslaufzeit längst überschritten. Die Anlage erfüllt zwar die Sicherheitsanforderungen an ein AKW aus dem letzten Jahrhundert, kann aber nicht auf heutige Standards nachgerüstet werden.

Risiken

Reaktor
  • Nur drei Hauptkühlmittelschleifen vorhanden – heutiger Stand von Wissenschaft und Technik verlangt vier
Dampferzeuger
  • Nägel in den Rohren, die nicht vollständig entfernt werden konnten
Notkühlsystem
  • Notkühlsysteme sind zwar vierfach vorhanden, die Redundanz reduziert sich aber, wenn die Notkühlung auf die dreisträngige Kühlmittelschleife übergeht.
  • Keine Hochdruckeinspeisemöglichkeit aus dem Abwassersammelbehälter im Containment (Sumpf)
Mensch/Technik/Organisation/Sicherheitsbewertung
  • 30-Minutenprinzip (Eingriff des Personals darf erst nach 30 Minuten erfolgen) ist nicht für alle Auslegungsfälle nachgewiesen
  • Kernschmelzszenarien werden in der Sicherheitsbewertung zu wenig berücksichtigt
Bausubstanz
  • Containment auf zu kleine Flugzeuge ausgelegt
  • Gefahr von Bodenerosion und Stauungen durch Schwemmholz bei Hochwasser