Medienmitteilung: Atomausstieg gefährdet

28. August 2024, Basel – Der Bundesrat hat heute die Eckwerte seiner Botschaft zur Atom-Initiative «Blackout stoppen» präsentiert. Mit dem beabsichtigten Gegenvorschlag soll das AKW-Neubauverbot aus dem Gesetz gestrichen werden. Der Trinationale Atomschutzverband TRAS lehnt diesen Entscheid ab. Das ist reinste Sabotage und widerspricht dem vom Schweizer Volk entschlossenen Atomausstieg und missachtet die Interessen der angrenzenden Bevölkerung.

Noch im Juni 2024 hatte sich Bundesrat Albert Rösti für die Annahme des Stromgesetzes engagiert. Mit diesem Gesetz kann der Ausbau der Erneuerbaren vorangetrieben werden. Mit dem Kippen des AKW-Neubauverbots sabotiert der Bundesrat jetzt sein eigenes Gesetz – und dies zu einem hohen Preis. Dabei könnte er schon heute an den Nachbarländern ablesen, wie die Energiezukunft aussehen kann.

Erfolgreicher Atomausstieg in Deutschland
Die Schweiz kann sich einerseits ein Beispiel an Deutschland nehmen, das vor einem Jahr die letzten AKW vom Netz genommen hat. Seitdem ist das Licht nicht ausgegangen, sondern die Strompreise sind gesunken. Dies dank dem einheimischen Ausbau der Erneuerbaren und dem funktionierenden europäischen Strommarkt, wodurch billiger (und hauptsächlich aus Erneuerbaren stammender) Strom aus dem Ausland bezogen werden konnte.

Frankreichs AKW: Milliardenrisiko mit Stromausfällen
In Frankreich hingegen wurde vor einem Jahr der Energiekonzern EdF verstaatlicht, weil sich Investoren zurückzogen, die Schulden ständig anstiegen und der Konzern einen veralteten und unzuverlässigen AKW-Park unterhielt. Zusätzlich verzögern sich aktuelle AKW-Bauprojekte um Jahre, während die Kosten explodieren. Weil gleichzeitig die notwendigen, milliardenteuren Unterhaltsinvestitionen für die bestehenden AKW fehlen, fallen sie immer wieder aus und liefern keinen Strom. Im Jahr 2022 stand deswegen die Hälfte der AKW in Frankreich still. Das führt mittlerweile zu grosser Unsicherheit in der Stromversorgung und zu Preiserhöhungen für die Bevölkerung und Wirtschaft.

Parlament muss Fehlentscheid korrigieren
Auch hierzulande kennen die Energiekonzerne die Wirtschaftsrisiken neuer AKW – und wollen diese nicht eingehen. Also ist absehbar, dass die öffentliche Hand die milliardenhohen Kosten tragen müsste. Viel wirtschaftlicher, sicherer, schneller und besser für Mensch und Umwelt sind der Ausbau der einheimischen, erneuerbaren Energie sowie ein bilaterales Stromabkommen mit der EU. Das Bundesparlament muss die nötigen Massnahmen ergreifen, um Schweiz und das angrenzende Ausland vor einem Fehltritt mit langjährigen Konsequenzen zu bewahren.

Trinationaler Atomschutzverband TRAS sagt JA zum Schweizer Atomausstieg
TRAS vertritt die Interessen und Rechte der von nuklearen Risiken Betroffenen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz. Der Verband unterstützt den vom Schweizer Bundesrat und Parlament beschlossenen Atomausstieg und wendet sich gegen den Weiterbetrieb der vier bestehenden AKW in Leibstadt, Beznau und Gösgen.

Aktuelle Mitglieder

Die Zusammensetzung der Mitglieder auf einen Blick:
80 Politische Gemeinden (inkl. Landkreise),
54 Organisationen (inkl. Kirchgemeinden),
99 Einzel- und Familienmitglieder

Der Verband mit seinen angeschlossenen Gemeinden (inkl. Basel-Stadt) repräsentiert eine Einwohnerzahl von rund einer Million Menschen.

Liste der TRAS-Mitglieder / Kategorie Politische Gemeinden (Stand August 2024):

Land PLZ Ort
DE 79677 Aitern
DE 79280 Au
DE 79415 Bad Bellingen
DE 79189 Bad Krozingen
DE 79410 Badenweiler
DE 79351 Bahlingen
DE 79282 Ballrechten-Dottingen
DE 79589 Binzen
DE 79283 Bollschweil
DE 79268 Bötzingen
DE 79206 Breisach
DE 79256 Buchenbach
DE 79426 Buggingen
DE 79211 Denzlingen
DE 79285 Ebringen
DE 79588 Efringen-Kirchen
DE 79238 Ehrenkirchen
DE 79356 Eichstetten
DE 79591 Eimeldingen
DE 79312 Emmendingen
DE 79346 Endingen
DE 79868 Feldberg
DE 79592 Fischingen
DE 79106 Freiburg im Breisgau
DE 79288 Gottenheim
DE 79639 Grenzach-Wyhlen
DE 79194 Gundelfingen
DE 79423 Heitersheim
DE 79194 Heuweiler
DE 79289 Horben
DE 79241 Ihringen
DE 79199 Kirchzarten
DE 79539 Lörrach
DE 79539 Lörrach (Landkreis)
DE 79429 Malsburg-Marzell
DE 79364 Malterdingen
DE 79232 March
DE 79291 Merdingen
DE 79249 Merzhausen
DE 79244 Münstertal
DE 79292 Pfaffenweiler
DE 79276 Reute
DE 79361 Sasbach
DE 79227 Schallstadt
DE 79416 Schliengen
DE 79677 Schönau im Schwarzwald
DE 79641 Schopfheim
DE 79350 Sexau
DE 79294 Sölden
DE 79271 St. Peter
DE 79219 Staufen
DE 79295 Sulzburg
DE 79331 Teningen
DE 79224 Umkirch
DE 79235 Vogtsburg
DE 79279 Vörstetten
DE 79183 Waldkirch
DE 79367 Weisweil
DE 79677 Wembach
DE 79297 Winden
DE 79369 Wyhl
F 67600 Muttersholtz
CH 4123 Allschwil
CH 4102 Binningen
CH 4433 Ramlinsburg
CH 4494 Oltingen
CH 4462 Rickenbach
CH 4450 Sissach
CH 4105 Biel-Benken
CH 2827 Schelten
CH 4125 Riehen
CH 4153 Reinach
CH 4103 Bottmingen
CH 4117 Burg im Leimental
CH 4460 Gelterkinden
CH 4106 Therwil
CH 4143 Dornach
CH 4438 Langenbruck
CH 4456 Tenniken
CH 4107 Ettingen