TRAS / ATPN Jahresbericht 2021 / 2022

Im Berichtsjahr hat der Trinationale Atomschutzverband (TRAS) den Rückbau in Fessenheim sehr genau verfolgt. Nach heutigem Stand kann davon ausgegangen werden, dass eine Wiederinbetriebnahme praktisch ausgeschlosssen ist. Zuletzt wurden allerdings wieder Stimmen laut, die neue Atomkraftwerke im Elsass forderten. TRAS hat deshalb eine juristische Auslegeordnung machen lassen, um abzuklärern, wie der Verband juristisch gegen Entsprechende Vorhaben vorgehen könnte. Weiter bereitet sich TRAS darauf vor, gegen eine mögliche Aufnahme von Gas- und Atomenergie in die EU-Taxonomie den Rechtsweg zu beschreiten.

TRAS beteiligte sich zudem finanziell an Sicherheitsstudien zu den bestehenden AKW in der Schweiz. Damit hält der Verband die Sicherheitsdefizite des ältesten Reaktorparks der Welt im Bewusstsein der Öffentlichkeit. Weiter hat TRAS verlangt, dass die periodischen Sicherheitsüberprüfungen der schweizerischen Atomkraftwerke jeweils an eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung gebunden werden, wie sie dem Grundsatz der europäischen Espoo-Konvention entspricht. Diese wird zumindest formell auch von der Schweiz mitgetragen, für die immer weitere Verlängerung des AKW-Betriebs aber bisher nicht umgesetzt.

Im Präsidium ist per Ende des Berichtsjahrs ein Wechsel geplant: Stefan Auchter übernimmt das Vizepräsidium von Axel Mayer, der TRAS aber weiterhin als Vorstandsmitglied zur Verfügung steht. Bereits angekündigt wurde, dass Jürg Stöcklin per Ende des Kalenderjahrs das Präsidium an Irène Kälin übergeben wird. Jürg Stöcklin wird TRAS über seine Amtszeit hinaus als Ehrenpräsident erhalten bleiben. Damit besteht die Möglichkeit, das Wissen und die Erfahrung des langjährigen Präsidenten über das Jahr 2022 hinaus nutzen zu können.

TRAS/ATPN Jahresbericht 2021/2022

TRAS Mitgliederversammlung 2022 / ATPN Assemblée générale 2022

Am Freitag den 24. Juni 2022 findet die diesjährige Mitgliederversammlung in der „Halle 7“ im Gundeldingerfeld in Basel (Dornacherstrasse 192, Basel) statt. [Lageplan]

13:00 Uhr Statutarischer Teil
13:45 Uhr Pause
14:00 Uhr Öffentlicher Teil 1: „Ewiges Atomzeitalter oder Wende zu erneuerbaren Energien?“
15:00 Uhr
Pause
15:30 Uhr
Öffentlicher Teil 2: „Atomkraft am Kipp-Punkt: Ausfallrisiken und (Versorgungs-)Sicherheit“
16:45 Uhr
Apéro

Bitte melden Sie sich per Mail [info@atomschutzverband.ch] an.

Die genauen Veranstaltungsdetails entnehmen Sie bitte der beigefügten Einladung sowie dem Flyer:

Einladung zur Mitgliederversammlung 2022

Flyer „Atomkraft am Kipp-Punkt“

Fessenheim: Ableitung von Borsäure in den Rhein

Ende 2021 hat EDF darüber informiert, wieviel nichtradioaktive Borsäure im Zusammenhang mit dem Fessenheimrückbau in den Rhein abgeleitet wird. Borsäure ist ein als gefährlich eingestufter Stoff – Der trinationale Atomschutzuverband TRAS hält den gewählten Entsorgungsweg für mehr als fragwürdig.

TRAS hat dazu folgende Fragen bei der CLIS (Commission Locale d’Information et de Surveillance) eingereicht:

Fessenheim: Ableitung von Borsäure in den Rhein

1. Welche Konzentration weist die abgeleitete Borsäurelösung auf?
2. Warum wurde in der Folgenabschätzungsstudie zum Rückbau des KKW Fessenheim die Wirkung von Borsäure ohne toxikologischen Schwellenwert nicht berücksichtigt? Welchen Einfluss hätte eine entsprechende Berücksichtigung auf die Folgeabschätzung bzw. auf die Trinkwasserqualität?
3. Nach welcher Gesetzesgrundlage richtet sich die Möglichkeit, Sonderabfälle in die Oberflächengewässer zu entsorgen?
4. Nach welchen Kriterien wurde durch die Behörde eine Maximalmenge von 10t/Jahr festgelegt?
5. Warum wird nicht die ganze Menge Borsäure bei CENTRACO oder in einer anderen Verbrennungsanlage entsorgt? Kapazitätsprobleme können schliesslich mit einer Zwischenlagerung überbrückt werden.

Fessenheim: Ableitung von Borsäure in den Rhein. TRAS-Fragen an die CLIS

 

AKW Leibstadt: Verlängerter Betrieb trotz gravierenden Sicherheitsdefiziten?

An der TRAS/ATPN-Jahresversammlung 2021 stand unter anderem das AKW Leibstadt im Fokus. Dazu ist eine neue Studie zu Sicherheitsdefiziten des Atomkraftwerks vorgestellt worden, die im Auftrag der Schweizerischen Energie-Stiftung, mit Unterstützung vom BUND Regionalverband südlicher Oberrhein und dem Trinationalen Atomschutzverband TRAS sowie
gefördert durch das Sonnencent-Programm der Elektrizitäts-
Werke Schönau EWS entstanden ist.

Zur vollständigen Studie auf der Website der Schweizerischen Energie-Stiftung

Bericht zur Studie im SWR

Bericht zur Studie im SRF

TRAS Mitgliederversammlung 2021 – Vorträge und Dokumente

Grussworte von Jürg Stöcklin und Lukas Engelberger

Grusswort von Rita Schwarzelühr-Sutter

Vortrag von Manfred Mertins: Stand der Sicherheit des AKW Leibstadt (KKL)

Vortrag von Rudolf Rechsteiner: Führt die Angst vor einer Strommangellage zur Deblockierung der Erneuerbaren oder zu Finanzhilfen für die AKW-Verlängerung?

Resolution „Umsetzung der Espoo Leitlinie – auch in der Schweiz!“