AKW Beznau ist nicht erdbebensicher: AnwohnerInnen und Umweltorganisationen leiten rechtliche Schritte ein

Das AKW Beznau würde einem schweren Erdbeben nicht standhalten. Die beiden Reaktoren sind nur noch in Betrieb, weil die nukleare Aufsichtsbehörde ENSI die Strahlenschutz-Grenzwerte falsch anwendet. Diese gravierende Sicherheitslücke haben heute der Trinationale Atomschutzverband TRAS, Greenpeace Schweiz und die Schweizerische Energie-Stiftung SES an einer Medienkonferenz in Bern erläutert. Zusammen mit AnwohnerInnen des AKW leiten sie ein Rechtsverfahren ein und verlangen die endgültige Außerbetriebnahme der Anlage.

Im Nachgang der Fukushima-Katastrophe 2011 musste die Betreiberin Axpo überprüfen, ob das Atomkraftwerk Beznau einem schweren Erdbeben widerstehen würde. Im Rahmen der durchgeführten Störfallanalyse zeigte sich, dass unzulässige Mengen Radioaktivität freigesetzt würden. Der Ingenieur Markus Kühni, der die fachliche Grundlage für diesen Befund erarbeitet hat, sagt: «Bei einem starken Erdbeben würde die Bevölkerung gefährlichen Strahlendosen ausgesetzt. Dabei ist die Gesetzeslage klar, und Beznau muss unverzüglich außer Betrieb genommen werden.»

Folien: Beznau Verfahren – Technische Hintergründe
Folien: Rechtliches zum Beznau Verfahren
Beschwerdeschrift: Gesuch nach Art. 25a VwVG an ENSI (anonymisiert)

Schweizer Atomkraftwerke gefährden die Trinkwasserversorgung

Sauberes, gesundes Trinkwasser ist eines unserer wertvollsten Güter. Es hat für unserer Gesundheit erstrangige Bedeutung. Offensichtlich wurde den Verantwortlichen erst nach dem Atomunfall in Fukushima klar, dass bei einer Kernschmelze in einem Atomreaktor riesige Mengen radioaktiv belastetes Wasser in die Umgebung gelangen und auch über große Distanzen transportiert werden können.

Broschüre: Schweizer Atomkraftwerke gefährden die Trinkwasserversorgung
Brochure: Centrales nucléaires Suisses: Péril sur les ressources en eau potable

Das Beznau-Hearing: Wie sicher ist Beznau, das älteste AKW der Welt? (TRAS Hearing in Brugg)

Weshalb behauptet das ENSI, das AKW-Beznau sei trotz seines Alters keine Gefahr für die Menschen in der näheren und weiteren Umgebung dieser Anlage?
Welche Gefahren drohen der Bevölkerung bei einem Unfall wie in Fukushima?

Flyer: Das Beznau-Hearing

Mediendokumentation zum Beznau-Hearing

Vortrag von Dr. Christian Küppers:

Vortrag von Dr. Dieter Majer:

Vortrag von Dr. Rudolf Rechsteiner:

Vortrag von Martin Pestalozzi Teil 1 von 2:

Vortrag von Martin Pestalozzi Teil 2 von 2:

Mögliche Folgen eines schweren Unfalls die Trinkwasserversorgung der Schweiz

Das Öko-Institut hat sich im Auftrag des Trinationalen Atomschutzverbandes (TRAS) mit Sitz in Basel mit den möglichen Folgen eines Unfalls in einem der drei Kernkraftwerke Leibstadt, Beznau und Gösgen auf die Trinkwasserversorgung in der Schweiz befasst.

Die Kernkraftwerke Beznau und Gösgen, die an der Aare liegen, sowie das KKW Leibstadt, das kurz hinter der Aare-Mündung am Rhein liegt, können von Extremereignissen bedroht werden, die über die Auslegung der Anlagen hinausgehen. Gerade bei älteren Kernkraftwerken steht die Auslegung deutlich gegenüber den heutigen Anforderungen zurück. Mit Beznau I ist in der Schweiz der älteste Reaktor Europas in Betrieb. Beznau I ist annährend 45 Jahre alt. Selbst der jüngste Reaktor in Leibstadt erreicht bereits ein Alter von 29 Jahren.

Studie des Öko-Instituts Darmstadt:
Untersuchung möglicher Folgen eines schweren Unfalls in einem schweizerischen Kernkraftwerk auf die Trinkwasserversorgung